Die «Künstler des grünen Tuchs»

Snooker: Vor einigen Jahren haben die Frutiger Erich und Dan Salzmann die Faszination der Königsdisziplin des Billardsports entdeckt. Nur Zuschauer sein war ihnen aber zu wenig und so versuch­ten sie sich selber in diesem anspruchs­vollen Spiel – mit Erfolg.

Weil der nächste Snooker-Tisch zu weit weg war, ließen Erich und Dan Salzmann kurzerhand von einem Spezialisten ihren eigenen Tisch in Fru­tigen aufstel­len. Als Mitarbeiter der Firma Möbel Werthmüller hatte Erich Salzmann schon manchen normalen Tisch bei Kunden zu Hause montiert, aber einen über 600kg schweren Tisch musste er noch nie transportieren.

Auf die Saison 2017/18 entschieden sich Vater und Sohn beim Swiss Snooker Cup mitzumachen. Dies ist eine lange Serie kleiner Abendtur­niere in verschie­de­nen Klub­lokalen der Schweiz. Positiv überrascht von anfäng­lichen Erfolgen, sammelten sie durch häufige Teil­nahme fleissig Ranglistenpunkte. Dan Salzmann, mit 14 Jahren der jüngste aller Teilnehmer, erreichte bereits bei der dritten Teilnahme den Halbfinal, sein Vater schaffte das bei der achten Teilnahme. Im Laufe der Saison folgten Hochs und Tiefs. Erich Salzmann erreichte sogar zweimal das Finale und gewann eines dieser beiden Turniere.

Erst im Viertelfinale gestoppt

Am 28. April fand das Finalturnier in Unterentfelden statt. Insgesamt 27 qualifizierte Spieler nah­men daran teil. Dank der hohen Platzierung in der Gesamtrangliste (Plätze 3 und 6) mussten die beiden Frutiger erst im Achtelfinal in das Geschehen eingreifen. Zu dem Zeitpunkt waren fast nur noch Top-Spieler der Schweizer Snookerszene im Spiel. Während Erich Salzmann sein Spiel deut­lich verlor, konnte Dan mit einem klaren 3:0 Sieg das Viertelfinale erreichen. Dieses verlor er erst nach vergebenem Matchball knapp mit 2:3. Der damit erreichte 5. Schlussrang ermöglichte Dan noch den Vorstoss auf den 5. Rang in der Gesamtrangliste der Saison. Erich Salz­mann konnte trotz Niederlage seinen 3. Gesamtrang verteidigen.

(Ergebnisse und Ranglisten unter www.snooker.ch)

Damit ging eine erste Saison für die beiden Künstler des „grünen Tuchs“ sehr befriedigend zu Ende. Die Pläne für die nächste Saison sind noch nicht gemacht. Nach diesen ersten Erfolgen überlegen sie sich, ob sie als lizenzierte Spieler in der Schweizer Liga mitspielen sollen.

Dieser Text erschien in der Jungfrauzeitung.